Das Passivhaus

Sind Sie auch schon des Öfteren über den Begriff "Passivhaus" gestolpert, ohne so recht zu wissen, was damit eigentlich gemeint ist?

Dann geht es Ihnen so wie den meisten Ihrer Mitmenschen, denn bislang wird immer noch viel zu wenig über diese hoch interessante Form des Bauens berichtet und wenn, dann oft schwer verständlich oder gar falsch. Genau das dürfte auch der Grund für die leider immer noch weit verbreitete Skepsis und Unsicherheit gegenüber diesem Baustandard sein. Stärkeres Interesse der Öffentlichkeit, nicht zuletzt infolge der merklich gestiegenen Energiepreise, sorgt jedoch für eine merklich zunehmende Akzeptanz und Verbreitung dieses Baustandards. Dies begründet sich in erster Linie durch die stetig voran schreitende Verknappung unserer Rohstoffe und damit unserer Energie-Ressourcen, die zu einer Explosion der Energiekosten führen wird. Erste Anzeichen hierfür sind bereits deutlich erkennbar.

Natürlich gibt es auch eine wissenschaftliche Festlegung für ein Gebäude, das den Passivhaus-Standard erfüllen will. Diese besagt unter anderem, dass der Jahresheizwärmebedarf 15 kWh/(m²a) bezogen auf die Wohnfläche nicht überschritten werden darf, was einem jährlichen Energieverbrauch von ca. 1,5 Litern Heizöl bzw. 1,5 m³ Gas je m² Wohnfläche entspricht. Bei einem Einfamilienhaus mit 200 m² Wohnfläche entspricht dies also einem Energieverbrauch von lediglich 300 Litern Öl bzw. 300 m³ Gas pro Jahr. Dieser Verbrauch ist so gering, dass eine konventionelle Heizungsanlage absolut überdimensioniert und damit unrentabel wäre. Im Vergleich zu den üblichen Neubauten gemäß Standard der aktuellen Energie-Einsparverordnung (EnEV) verbraucht ein Passivhaus nur etwa 20 % deren notwendiger Heizenergie. Den typischen Jahres-Heizwärmebedarf verschiedener Baustandards können Sie der nachstehenden Grafik entnehmen.

Vergleich Jahres-Heizwärmebedarf verschiedener Baustandards

Vereinfacht gesagt ist ein Passivhaus also ein Gebäude mit derart geringen Wärmeverlusten und derart geringem Wärmebedarf, dass eine Heizungsanlage im herkömmlichen Sinne überflüssig wird